Schwarzstorch- Brutbericht aus Schleswig-Holstein 2022

Nach 10 im vergangenen Jahr in Schleswig- Holstein besetzten Revieren, sank die Zahl der festgestellten Revier- bzw. Brutpaare in diesem Jahr auf sieben Paare und damit dem langjährigen Mittel des Landesbestandes. Allerdings lassen Beobachtungen von Jungvögeln nach dem Ausfliegen in potentiellen Schwarzstorchrevieren die Hoffnung zu, dass sich diese Zahl noch erhöhen könnte. In einem Fall wurde ein geschwächt wirkender Jungvogel mit Resten des Dunengefieders fotografiert, der vermutlich aus einer unbekannten Brut in der Umgebung stammte. Daher werden in den Wintermonaten erneut umfangreiche Nestsuchen starten. Insgesamt wurden 15 Jungvögel flügge, darunter zwei Bruten mit jeweils vier Jungvögeln. An zwei Nestern gab es Brutabbrüche, u.a. nachgewiesen durch Videoaufzeichnen der von uns montierten Nestkameras. Unter den 15 Jungvögeln befanden sich drei Junge im Alter von circa vier Wochen, die von uns nach dem Ausfall eines Altvogels vorzeitig dem Nest genommen wurden, um sie vor dem sicheren Hungertod zu retten. Die Jungstörche wurden in die NABU-Pflegestation nach Leiferde transportiert und konnten dort später erfolgreich ausgewildert werden.
Schwerpunkt der Schwarzstorch-Brutverbreitung in Schleswig-Holstein ist der Kreis Rendsburg- Eckernförde mit drei Paaren. In den Kreisen Herzogtum Lauenburg, Steinburg, Ostholstein und Plön wurde jeweils ein Paar registriert. Sechs der untersuchten Nester befanden sich in Privatwäldern sowie ein Nest in einem Kommunalwald. In Gesprächen mit allen beteiligten Waldeigentümern konnte erreicht werden, dass wir deren Zustimmung für eine Überwachung des Brutgeschehens mittels Nestkamera erhielten. Dadurch konnten weitere wichtige Erkenntnisse zur Brutbiologie und zum Verhalten der Schwarzstörche in Schleswig-Holstein gewonnen werden (siehe auch Jahresbericht Großvogelschutz im Wald 2021). Allen beteiligten Waldeigentümern sei für Ihre Rücksichtnahme bei den forstlichen Arbeiten und der Jagdausübung zum Wohle der Schwarzstörche herzlich gedankt.
Allen Sponsoren, die die Anschaffung und Installation der Nestkameras ermöglicht haben, gilt zudem unser besonderer Dank.

Der GPS-besenderte Schwarzstorch „Kaedi“ ist tot
 Kaedi  
Abb.: Schwarzstorch “Kaedi” mit seiner Partnerin und den drei Jungstörchen auf dem Nest.
 

Nachdem bereits im Jahresbericht 2020 ein ausführlicher Beitrag über den im Jahr 2015 in Frankreich besenderten und nach einer Stadt in seinem Überwinterungsgebiet Mauretanien benannte Schwarzstorch „Kaedi“ erschienen ist, müssen wir leider an dieser Stelle das tragische Ende dieses Vogels mitteilen. Dieser GPS- besenderte Schwarzstorch hat uns über sieben Jahre viele wichtige Informationen und Erkenntnisse seit seinem erstmaligen Auftreten in Schleswig-Holstein im Jahr 2016 geliefert.

Nachdem bereits im Jahresbericht 2020 ein ausführlicher Beitrag über den im Jahr 2015 in Frankreich besenderten und nach einer Stadt in seinem Überwinterungsgebiet Mauretanien benannte Schwarzstorch „Kaedi“ erschienen ist, müssen wir leider an dieser Stelle das tragische Ende dieses Vogels mitteilen. Dieser GPS- besenderte Schwarzstorch hat uns über sieben Jahre viele wichtige Informationen und Erkenntnisse seit seinem erstmaligen Auftreten in Schleswig-Holstein im Jahr 2016 geliefert.

 

Joachim Kock & Arne Torkler

Arbeitsgemeinschaft Schwarzstorchschutz