Brutergebnisse des Seeadlers in Mecklenburg-Vorpommern (2014)

Die Verbreitungsschwerpunkte des Seeadlers befinden sich in der Mecklenburgischen Großseelandschaft und entlang der Ostseeküstengebiete, wobei die Wismarbucht erst nach 1990 besiedelt wurde. Geringer besiedelte Räume sind die gewässerarmen Nordöstlichen Lehmplatten und das Südwestliche Altmoränen- und Sandergebiet. Mit der Bestandszunahme nach1980 kam es auch zu Ansiedlungen in kleinen Wäldern, Feldgehölzen und auf Einzelbäumen (Eichstädt et al. 2006).

Seeadler in Nest JR2
Seeadler-Brutplatz auf der Ostsee-Halbinsel Wustrow

Die Brutergebnisse für die Jahre 2011 und 2012 wurden in der Zeitschrift „Naturschutzarbeit in Mecklenburg-Vorpommern“, Band 56, Heft 2 veröffentlicht. Die Bestandsentwicklung in den Jahren 2013 und 2014 verlief weiterhin positiv.

Der aktuelle Brutbestand im Jahr 2014 betrug 344 Revierpaare (2013 333 Rp). Davon waren 54 Reviere ohne bekannten aktiven Horst und 290 Paare mit bekanntem Horststandort. Von diesen brüteten 182 Paare mit Erfolg und brachten 301 Jungvögel zum Ausfliegen. Da bei der Erfassung der Jungvögel vom Boden aus mitunter Vögel übersehen werden können, stellt diese Jungvogelzahl den bereits korrigierten Wert dar (zur Methode vgl. Hauff & Wölfel 2002), tatsächlich erfasst wurden 273 Jungvögel.

Der Gesamtbruterfolg betrug somit in diesem Jahr 1,04 Junge pro Brutpaar (Juv/Bpa) und der Teilbruterfolg lag bei 1,65 flügge Junge pro erfolgreichem Brutpaar (Juv/BPm). Damit ergaben sich im Vergleich zum Vorjahr keine auffallenden Veränderungen.

Die Bruterfolgsrate in 2014 betrug 0,64 (= 64%) und liegt seit Mitte der 1990er Jahre im Bereich zwischen 0,6 und 0,7. Der Durchschnittswert 2000-2014 beträgt 0,64. Ein signifikanter Trend besteht für den Zeitraum 1995-2014 nicht. Im Jahr 2013 lag die Bruterfolgsrate in Mecklenburg-Vorpommern mit 0,59 etwas unter dem Durchschnittswert der vergangenen 15 Jahre.

 

PDF: Brutbericht Ostsee-Halbinsel Wustrow (2017)

 

Projektgruppe Großvogelschutz
im Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie
des Landes Mecklenburg-Vorpommern
(Regionalkoordinatoren: Peter Hauff, Christian Scharnweber, Mario Müller, Rainer Schwarz und Andreas Boldt)